Chronik
Die Geschichte der Gesangvereine beginnt mit der 1809 von Carl-Friedrich Zelter in Berlin gegründeten "Liedertafel" und dem 1810 von Hans-Georg Nägeli in Zürich gegründeten "Männergesangverein".
Nach und nach entstanden weitere Vereine, die sich über das gesamte deutsche Sprachgebiet ausbreiteten. Vor nunmehr 125 Jahren entstand auch in Klarenthal der erste Gesangverein. Der heutige MGV Klarenthal-Krughütte ist aus drei Vereinen hervorgegangen:
Dem "Männergesangverein Klarenthal", dem "Doppelquartett Klarenthal" und dem "Männergesangverein Eintracht 1905 Krughütte".
Nach ihrer schweren Arbeit in Gruben und Hütten haben sich früher die jungen Männer am Dorfbrunnen und am Hüttenplatz versammelt, um Volks- und Bergmannslieder zu singen. Dort ist auch der Gedanke geboren worden, zur Pflege des Liedes und der Geselligkeit einen Gesangverein zu gründen. Sicher ist, daß sich die sangesfreudigen jungen Männer Klarenthals bereits am 15. April 1870 zu einer Sängergruppe zusammengeschlossen hatten. Nach der Satzung vom 12. Februar 1922 war diese Gruppe "Männergesangverein" Klarenthal genannt worden. Dagegen besagt die Überlieferung, daß im damaligen Kriegerverein eine Gesangsgruppe bestanden hat, die sich 1875 von diesem Verein löste und sich als "Männergesangverein" Klarenthal konstituierte. Von diesem Jahr geht der Verein als Gründungsjahr aus.
In einem Bericht des Klarenthaler Gemeinderates über die Gemeinderatssitzung vom 21. August 1875 heißt es u.a., daß an der "Sedanfeier" am 2. September zur Erinnerung an den Krieg 1870/71 und die Gründung des Deutschen Reiches sich außer den Schulen auch der Bürger- und Gesangverein beteiligen wird.
Am 15. August 1875 fand auf dem "St. Johanner Schützenhaus" ein großes "Sängerfest zum Besten der Hilfsbedürftigen in Kirn und Umgebung" statt. Nach dem in der Saarbrücker Zeitung abgedruckten Programm befand sich unter den 13 mitwirkenden Vereinen auch der "Sängerchor" Klarenthal.
Vorsitzende des Vereins waren Friedrich Wahlster, Heinrich Heck, Rudolf Reidenbach und Ludwig Heck. Erster Dirigent war der evangelische Lehrer Johann Jacobs (+ 1908). 1880 übergab er den Dirigentenstab dem katholischen Lehrer Peter Weber (+ 1920). Er dirigierte den Chor bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand im Jahre 1911. Sein Nachfolger war der aus Klarenthal stammende und in Gersweiler tätige Lehrer Ernst Kneip, ihm folgte 1914 der in diesem Jahr nach Klarenthal versetzte Lehrer Karl Gutensohn (+ 1945).
Am 4. März 1907 gründete Heinrich Stötzer einen zweiten Gesangverein unter dem Namen "Doppelquartett" Klarenthal. Vorsitzender war der Steiger Heinrich Thoma, Dirigent Heinrich Stötzer. 1919 übernahm der aus Klarenthal stammende Steiger Heinrich Schneider den Dirigentenstab. Nach dessen beruflich bedingten Wegzug wurde Lehrer Gutensohn auch Dirigent dieses Vereins.
Bestrebungen, den "Männergesangverein" und den Gesangverein "Doppelquartett" zu einem Verein zu vereinigen, führten schließlich zum Erfolg. Am 30. Januar 1921 erfolgte der Zusammenschluß unter dem Namen "Sängerbund Männergesangverein-Doppelquartett" Klarenthal. Mit diesem Zusammenschluß hatte der Chorgesang in Klarenthal einen starken Aufschwung zu verzeichnen. Vorsitzender war Ludwig Melchior. Chorleiter Gutensohn verstand es, dem Verein einen sehr guten Namen zu verschaffen. Von 1932 bis 1939 war Heinrich Dörr erfolgreich als Dirigent tätig Außer Konzertveranstaltungen führte der Verein Familienabende, Weihnachtsfeiern, Silvesterbälle, Maskenbälle und Kappensitzungen durch. Laufend nahm der Verein an Sängerveranstaltungen anderer Gesangvereine teil.